Kfz-Mechatroniker/in
Früher bedeutete Fahrzeugtechnik vor allem Mechanik, heute nehmen immer komplexere mechanische, hydraulische, pneumatische, elektrische, elektronische und digitaltechnische Komponenten, moderne Diagnosesysteme, Hybrid- und Elektroantriebe, Hightech-Werkstoffe, aufwendige Regel- und Fahrerassistenzsysteme so wie explizite Umweltstandards einen breiteren Raum ein.
Natürlich gehören Werkzeugkasten und 10er Schlüssel nach wie vor zur Grundausstattung von Fahrzeugtechnik-Experten,. Sie müssen aber insbesondere wissen, wie man Fahrzeugkomponenten oder -systeme in diesem Bereich diagnostiziert, wartet, repariert, installiert, austauscht, um- oder evtl. nachrüstet, prüft, abnimmt und ordnungsgerecht dem Kunden übergibt.
Wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung in diesem Berufsfeld sind deshalb mindestens ein möglichst guter qualifizierter Hauptschulabschluss, ein mittlerer Bildungsabschluss oder auch gerne Abitur.
Zudem wird von Azubis und Fachkräften in diesen Berufen erwartet:
- handwerklich-technisches Geschick
- gute Mathematik- und Physikkenntnisse
- geübter Umgang mit Computern
- Teamfähigkeit
- Fähigkeit zur Kommunikation
- zeitliche Flexibilität
- körperliche Belastbarkeit
- keine Abneigung vor Schmutz und Betriebsstoffen
- Sorgfalt
- Gewissenhaftigkeit
- komplexes Denkvermögen
Da die Berufsbilder der fahrzeugtechnischen Berufe sehr vielschichtig und ausgeprägt sind und eine nähere Darstellung den Rahmen dieser Homepage sprengen würde, empfehlen wir zur genaueren Information u. a. die Internetadresse www.autoberufe.de/schueler.
Die Ausbildung:
Wer Interesse an Kraftfahrzeugen sowie ein gutes physikalisch-technisches Verständnis (vor allen in den Bereichen Elektronik, Pneumatik und Hydraulik) mitbringt, hat gute Voraussetzungen für den Beruf des Kfz-Mechatronikers. Neben den klassischen Arbeitsfeldern Demontieren und Montieren, Umbauen, Prüfen, Messen, Diagnostizieren und Nachrüsten sind als Ausbildungsinhalte die Arbeit mit Brems-, Fahrwerks-, Federungs-, Dämpfungs- und Niveauregelungssystemen, Antriebsaggregaten, Schaltgetrieben und Automatikgetrieben, Karosseriesystemen und Datenkommunikationsleitungen zu nennen.
Der Unterricht findet in sog. Lernfeldern statt, in jedem Lernfeld werden die verschiedenste Aspekte der Fahrzeugtechnik unterrichtet und natürlich auch benotet. In der Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker erwarten den Auszubildenden insgesamt 14 Lernfelder.
Die Prüfung
Auch wenn die Gesellenprüfung/Abschlussprüfung am Anfang der Ausbildung noch weit entfernt scheint – die Vorbereitung darauf beginnt bereits am ersten Tag. Damit die gewünschten Prüfungsergebnisse erzielt werden, brauchen die Schüler Fachwissen, Fleiß und Unterstützung von Schule und Betrieb.
Die Gesellenprüfung für fahrzeugtechnische Berufe strukturiert sich wie folgt:
§ Die Abschlussprüfung erfolgt in zwei Teilen
§ Teil 1 beinhaltet ein situatives Fachgespräch sowie die Verknüpfung der praktischen Arbeitsaufgaben mit den schriftlichen Aufgabenstellungen.
Geprüft werden die Lernfelder 1-6.
§ Teil 2 der Gesellenprüfung besteht aus einem Kundenauftrag (praktische Arbeitsaufgaben und situatives Fachgespräch) und drei schriftlichen Prüfungsbereichen
§ Das Ergebnis von Teil 1 der Gesellenprüfung wird mit 35 Prozent gewichtet
§ Das Ergebnis von Teil 2 der Gesellenprüfung wird mit 65 Prozent gewichtet
In Verbindung mit dem Abschlusszeugnis der Berufsschule, dem Facharbeiterbrief und dem Abschlusszeugnis der 9. Klasse erhält man unter gewissen Voraussetzungen den qualifizierten Sekundarabschluss I (Mittlere Reife). Nach der Ausbildung und dem qualifizierten Sekundarabschluss I kann man durch den Besuch der Berufsoberschule I (BOS I) die allgemeine Fachhochschulreife oder der Berufsoberschule II (BOS II) die fachgebundene oder allgemeine Hochschulreife erwerben.