Am Dienstagmorgen, dem 24.09.24, besuchten wir, die HBFPV24 Klasse der BBS Lahnstein, mit unserem Klassenlehrer Dr. Georg Bruchhof das HDJR (Haus des
Jugendrechts) in Koblenz. Dort erfuhren wir viele spannende Informationen in den Bereichen
der Landes- und Bundespolizei sowie zahlreiche Einblicke in verschiedene Arten der
Jugendarbeit mit dem Schwerpunkt Prävention.
Beginn der Infoveranstaltung war gegen 9 Uhr im HDJR, wo wir von Herrn Wohlgemuth eine
kurze Einführung über das T agesgeschehen bekamen. Anschließend stellte er uns vor, was
das HDJR überhaupt ist und was die speziellen Aufgaben der Landes- sowie der
Bundespolizei im Jugendstrafrecht sind, von jugendlichen Schwarzfahrern (BPOL) bis hin
zum versuchten Mord, bei dem 20 Jahre Haft die Höchststrafe im Jugendstrafrecht darstellt,
allerdings nur bei voller geistiger Reife verhängt werden darf. Danach stellte Frau Rosinus
(Studentin am Hahn im 3. Lernjahr) das Studium am Hahn vor und erzählte uns, was uns in
der PV-24 erwartet. Sie berichtete über die verschiedenen Themenbereiche in den Modulen
1-12 sowie über die verschiedenen Sport- und Wohnmöglichkeiten, die es dort gibt.
Des Weiteren kam noch ein ehemaliger Schüler der HBFPV22 und berichtete uns, was uns im 2.
Jahr an der BBS Lahnstein erwartet und worauf wir besonders achten müssen.
Nach einer 10-minütigen Pause kam Herr Trapp von der Caritas Koblenz zu uns und
berichtete über seine Arbeit und die Arbeit seiner Kollegen im HDJR. Dort durften wir einiges
über die jugendlichen Straftäter in Koblenz und Umgebung erfahren sowie über die
verschiedenen Projekte der Caritas in Bezug auf kriminelle Jugendliche, um den Straftätern
bewusst zu machen, welche Auswirkungen so ein Verhalten für sie in Zukunft bedeutet,
beispielsweise mit dem Gittertag. Außerdem machte Herr Trapp nochmals auf zwei Punkte
aufmerksam. Der erste Punkt ist, dass die Caritas für die Jugendlichen arbeitet, wodurch ein
Vertrauensverhältnis geschaffen wird, welches die Schweigepflicht der Caritas-Mitarbeiter
nochmals verdeutlicht. Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Caritas aufgrund von
Finanzierung nur Impulse setzen kann und keine Therapie ist.
Im Anschluss besuchte uns Axel Deurer von der TOA (Täter-Opfer-Ausgleich) und
berichtete uns aus seinem Berufsalltag sowie über die TOA. Die Hauptmerkmale des
Täter-Opfer-Ausgleichs sind, dass dieses Projekt freiwillig vom Gericht als Strafmilderung
angeboten wird und dazu dient, dass Täter und Opfer sich über den Vorfall aussprechen.
Das Ziel dabei ist, dem Täter deutlich zu machen, welche Folgen sein Opfer durch seine T at
hatte, und möglicherweise wird ein Schadenersatz ausgehandelt. Die Mitarbeiter des TOA
fungieren dabei nur als Juroren.
Anschließend sprach eine Mitarbeiterin von der JGH (Jugendgerichtshilfe) über ihre Arbeit
mit Jugendlichen und wie sich der Beruf seit ihrem Einstieg dort verändert hat. Sie
berichtete, dass die meisten der kriminellen Jugendlichen 16 Jahre alt sind, allerdings auch
Personen im Altersbereich von 14-18 zu ihr kommen. Außerdem berichtete sie, dass die
Straftaten immer schlimmer und die Jugendlichen immer respektloser werden, was den Job
natürlich deutlich erschwert. Wichtig zu erwähnen ist, dass die JGH mit dem Gericht
zusammenarbeitet und ihm sogar Vorschläge zur Strafe der Jugendlichen gibt, die allerdings
auch nicht immer angenommen werden.
Zum Schluss kam Herr Scholer vom Jugendamt und erklärte uns das Projekt der T estkäufer,
welches im November stattfindet. Dabei dürfen Freiwillige aus unserer Klasse mit der Polizei
und dem Jugendamt durch Koblenz laufen, um zu beobachten, welche Läden uns
Konsumprodukte mit Altersbeschränkung verkaufen, sodass die Polizei ihnen dann ein
Bußgeld verhängen kann. Dieses Projekt wurde eingeführt, da es in den letzten Jahren
vermehrt Probleme in diesem Bereich gab, was vor allem durch die neuen Automaten
verstärkt wurde, bei denen man teilweise sogar ohne Alterskontrolle Produkte kaufen kann.
Ich persönlich fand die Gestaltung des Projekts sehr gut und gelungen. Meiner Meinung
nach wurden uns dort viele neue Informationen zum HDJR vermittelt. Besonders spannend
fand ich die Vorträge zur Polizei und die Schulung zu den T estkäufen. Allerdings finde ich,
dass man eventuell noch mehr praktische Übungen hinzufügen könnte, wie beispielsweise
ein Nachspiel des Täter-Opfer-Ausgleichs, was das Ganze meiner Meinung nach auffrischen
würde, sodass die Konzentration und das Interesse leichter aufrechtzuerhalten sind.
Abschließend lässt sich jedoch sagen, dass es insgesamt ein schöner und gelungener
Ausflug war und ich auf jeden Fall einiges mitnehmen werde.
Ben Kreuz (Schüler der HBF PV 24)